Muslim sein [8/15] – Übertreibe nicht. Bleibe Realistisch

Die Mitte zu finden ist nicht nur im Islam wichtig, sondern für jeden einzelnen Menschen.

    Inhaltsangabe
  1. Die Mitte beim Gottesdienst
  2. Die Mitte beim Arbeiten
  3. Die Mitte in Liebe und Hass
    1. Zu sehr lieben?
    2. Zu sehr hassen?
  4. Fazit

Es kommt immer wieder vor, dass man im Handeln und in seiner Beziehung zu seinem Hab und Gut und zu anderen Menschen übertreibt. Das führt unausweichlich zu Problemen und deswegen möchte ich hier versuchen, was ihr tun könnt, um die Mitte zu finden.

Die Mitte beim Gottesdienst

Man sollte zu seinem Islam-Studium nebenbei noch arbeiten und einen Nebenverdienst haben. Es ist wichtig, dass man einem Beruf nachgeht und sich in einer Sache außerhalb des Islams weiterbildet. Zu der Osmanischen Zeit haben die Gelehrten meist mehrere Professionen gehabt und waren unter den Namen Hezarfen bekannt. Das bedeutet lediglich, dass diese Person mehrere Fertigkeiten außerhalb des Islams, meisterhaft beherrscht.

Eine Harmonie würde herrschen, wenn die jüngeren von den älteren in der Moschee arbeiten und die Väter sich um das wesentliche kümmern könnten. Dadurch hätte man eine Harmonie geschaffen, wie das Wissen und der Islam voran getragen wird.

Das schließt jedoch nicht aus, dass der Vater dazu verpflichtet ist, seine Kinder dem Islam näher zu bringen und seine Frau nach islamischen Richtlinien zu behandeln. Die Mitte im Islam im Bezug der Erziehung ist, ein gutes Vorbild zu sein und niemanden zu etwas zu zwingen. Denn Zwang bringt Hass mit sich.

Die Mitte beim Arbeiten

Ich hatte einen Gelehrten einmal gefragt, wieso die Muslime so stark im Leben scheitern, obwohl sie so hart arbeiten? Seine Antwort war:

Du musst dich für eines entscheiden. Entweder für die diesseitige oder  die jenseitige Belohnung. Das Problem der Muslime ist, dass sie am liebsten in das höchste Paradies eintreten wollen und auf der Erde reich werden wollen. Das funktioniert nicht und es endet in einem Dilemma.

Das hat mir sehr viel zu denken gegeben und nachdem ich mir die Muslime angeschaut habe, wurde mir einiges klarer. Es werden Kredite aufgenommen und die Kinder darauf getrimmt, ja reich zu werden. Ein Leben lang wird das Geld an erste Stelle getan und die Religion an die Zweite. Das führt zu großen Problemen und man verirrt sich sehr schnell.

Das Leben auf der Welt ist sehr kurz und es lohnt sich nicht, alles jenseitige los zu lassen und sich komplett an die Erde zu klammern. Als Muslim muss man die Harmonie zwischen Arbeit, Familie und Islam finden. Die beste Aufteilung ist meiner Ansicht nach:

  • 50% Islam
  • 20% Arbeit
  • 30% Familie

Ihr werdet euch bestimmt fragen, wieso ich 50% dem Islam gegeben habe… Denn der Islam beinhaltet in vielen Punkten auch die Familie. Stichpunkt Silai Rahim (Familienbesuche).

Die Mitte in Liebe und Hass

Sei immer vorsichtig, wen du wie sehr liebst. Pass auf, dass du nicht zu sehr liebst, denn die Person kann irgendwann dir gegenüber stehen. Pass aber auch auf, dass du nicht zu sehr hasst, denn ihr könntet in Zukunft befreundet sein.

Zu sehr lieben?

Ja das kann tatsächlich der Fall sein. Es kann vorkommen, dass du einen Muslim so sehr liebst, dass der Verlust dieser Person dich zu stark rüttelt. Im Endeffekt kann es dazu kommen, dass du kurz davor stehst, vom Glauben abzufallen oder sogar vom Glauben abfällst.

Diese Art der Liebe ist zu starke liebe und dein Glaube sollte komplett unabhängig von einer Person sein.

Zu sehr hassen?

Das ist auch ein sehr wichtiger Punkt und ich sehe vor allem in den türkischen Medien, dass sehr viel Hass geschürt wird. Vergeben ist nur eine Sache der schwächeren. Das türkische Volk wird darauf getrimmt, zu hassen, sich zu rächen und auf alles zu kontern. Das kann sich jedoch zu einer sehr starken Krankheit im Herzen entwickeln und man findet sich im Neben der Wut nicht mehr zurecht.

Es sollte niemals der Punkt erreicht werden, dass man jemandem das Schlechte wünscht. Egal was passiert und egal wie schlimm das ist, was dir angetan wurde. Ein wahrhaftiger Muslim überlässt die Personen Allah und glaubt an den jüngsten Gericht. Wer wahrhaftig glaubt, wartet auf diesen Tag und hilft seinen Mitmenschen trotz allem mit aller Kraft.

Fazit

Meiner Ansicht nach ist das Thema „Die Mitte finden“ das wichtigste Thema, was uns in der heutigen Zeit beschäftigen sollte. Egal wo ich hinschaue. Alle Probleme sind da, weil man die Grenzen nicht eingehalten hat, die der Islam uns vorgeschrieben hat.

Natürlich ist im Islam nicht verboten, zu arbeiten und Geld zu verdienen. Es gibt jedoch grenzen, um nicht dem Konsumwahn zu verfallen. Natürlich gibt es die Pflicht jedes einzelnen Muslims, den Islam zu lernen und zu lehren. Es ist jedoch verboten, das gelernte anderen aufzuzwingen. Man darf lediglich durch vorbildliches verhalten es den anderen Menschen näher bringen.

Wenn wir Muslime nur die oben genannten Punkte zu Herzen nehmen würden, hätten wir bereits vieles erreicht.

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