Das, was ich in diesem Beitrag schreiben werde, gehört zum Alltag des Muslims. Man hat immer mit anderen Muslimen zu tun, wo man entweder Probleme damit hat, deren Denkweisen zu verstehen, oder man ist aufgrund derer Wissen verblüfft.
Es kommt sehr schnell, dass man sich in Menschen täuscht und deswegen werde ich versuchen hier einen Leitfaden zu geben, wie man die Muslime erkennt, die entweder vorgeben viel zu wissen, oder die islamische Mitte nicht gefunden haben.
Der Besserwisser
Jeder Muslim hat das mindestens einmal im Leben gehabt:
Man hört einem Mann zu und versteht aufgrund der islamischen Fachbegriffe, die diese Person von sich gibt kein Wort des Vortrages und man denkt sich DER TYP MUSS ABER WISSEN HABEN.
Automatisch bekommt man eine Restpekt-Haltung gegenüber dieser Person und überlegt sich zweimal, ob man mit dieser Person eine Diskussion eingehen möchte oder nicht.
Und wenn du sie siehst, gefällt dir ihr Äußeres, und wenn sie reden, hörst du ihren Worten zu. Sie sind wie stumpfe Hölzer. Sie meinen, jeder Schrei sei gegen sie. Sie sind die (wahren) Feinde; so sieh dich vor ihnen vor.
al-Munāfiqūn / 63-4
Man darf sich nicht von jedem, der islamische Texte wie z.B. Hadithe oder Koranverse auswendig gelernt hat einschüchtern lassen. Ich habe oft im Leben gesehen, dass jemand mit Koranversen und anderen Zitaten um sich geschmissen hat, diese jedoch komplett zusammenhanglos wegesen sind.
Deswegen ist es wichtig, dass du dir wenigstens einmal die kritischen Koranverse, Hadithe und Ereignisse im Leben unseres Propheten einmal durchliest. Dadurch kennst du die Zusammenhänge und kannst dich wenigstens in deinen Gedanken vor den wissenden unwissenden schonen.
Es lohnt sich beinahe auch nicht, mit diesen Personen zu diskutieren, weil diese viel zu sehr in ihrem Ego gefangen sind und aufgrund des in ihrem Herzen tobenden Hochmuts keine Lehre akzeptieren würden. Diese Menschen haben meist entweder aufgehört Bücher zu lesen, oder lesen weiter nur um andere Menschen zu beeindrucken.
Der Hobbyhistoriker
Das sind diese Gruppe von Menschen, die in der Geschichte gefangen sind und nicht mit der Zeit gehen können. Oft vermischen diese Personen Kultur mit der Religion. Dieses Problem führt dazu, dass an eine Realitätsferne Religion geglaubt wird und man kein Huzur (inneren Frieden) bekommt.
Man Hört oft Sätze wie, unsere Vorfahren haben so und so gemacht. oder Wir haben so und so gemacht. Diese Sätze signalisieren dem Zuhörer, dass die damals so gut waren und die neue Generation (des Zuhörers) zu nichts zu gebrauchen ist.
Allah hat die Arroganz, das Prahlen der Unwissenheit und das Prahlen der über die Väter und Ahnen euch verboten. Menschen sind zwei Gruppen; Diese sind entweder ein Gläubige mit einer Frömmigkeit oder mit Fısk-u-Fücur. Sie alle sind Kinder Adams, und Adam ist von der Erde. Es sollte wohlbekannt sein, dass manche Menschen entweder aufhören, sich einer Gemeinde zu rühmen, die eine Kohle aus den Kohlen der Hölle ist, oder in den Augen Allahs weniger würdig werden als der „Käfer, der mit seiner Nase rollt“.
Ebu Davud, Edeb, 120; Tirmizî, Mekaıb, 3955
O ihr Menschen, Wir haben euch ja von einem männlichen und einem weiblichen Wesen erschaffen, und Wir haben euch zu Völkern und Stämmen gemacht, damit ihr einander kennenlernt. Gewiß, der Geehrteste von euch bei Allah ist der Gottesfürchtigste von euch. Gewiß, Allah ist Allwissend und Allkundig.
al-Ḥuǧurāt / 49-13
Der Zeigefinger
Der Zeigefinger ist fast wie der Hobbyhistoriker. Der Unterschied besteht nur darin, dass diese Person mit den Personen beschäftigt, die zu seiner Zeit leben. Das Schlimme ist, wenn diese Person anfängt, nach den vergangenen Fehlern seiner Mitmenschen zu forschen.
Ich werde nicht viel zu dieser Art von Menschen schreiben, sondern den Koran und die Hadithe sprechen lassen. Die sagen schon alles…
O die ihr glaubt, meidet viel von den Mutmaßungen; gewiß, manche Mutmaßung ist Sünde. Und sucht nicht (andere) auszukundschaften und führt nicht üble Nachrede übereinander. Möchte denn einer von euch gern das Fleisch seines Bruders, wenn er tot sei, essen? Es wäre euch doch zuwider. Fürchtet Allah. Gewiß, Allah ist Reue-Annehmend und Barmherzig.
al-Ḥuǧurāt / 49-12
Wer den Religionsbruder für ein Verbrechen verurteilt, stirbt nicht, ohne das zu tun, was er verurteilt.
Tirmizi, Kiyamah, 53.
Wenn er eine Schande sieht, ist die Person, die sie verbirgt, so, als hätte er ein lebendig begrabenes Kind befreit und ihr das Leben geschenkt.
Ebu Davut, Adab, 38.
Der Weise
Sag: Sind etwa dieje nigen, die wissen, und diejenigen, die nicht wissen, gleich? Doch bedenken nur diejenigen, die Verstand besitzen.
az-Zumar / 39-9
Der Weise macht sich dadurch bemerkbar, dass er sich nicht bemerkbar macht. Es gibt entweder den Gelehrten, der die 12 Wissenschaften des Islam (mehrfach) studiert hat und kein Profit daraus zieht, oder den denjenigen, der schweigt, weil er weiß, dass er nichts weiß.
Wahrlich, die Gelehrten sind die Erben der Propheten und die Propheten vererbten ihnen weder einen Dinar noch einen Dirham, sondern das Wissen, sodass jener, der das Wissen von den Gelehrten nimmt, eine große Menge Segen erlangt.
Tirmidhi, Ilim:19, Nr. 2682, 5/48; Abu Dawud, Ilim:1, Nr. 3661, 2/341; İbn Mâjah, nr. 223; Ahmad b. Hanbel, Al-Musnad, 1/5/196; Dârimî, As-Sunan, nr. 342
Die Gelehrten, die wie oben beschrieben wurden, werden meist verhöhnt und verspottet, weil sie den Islam den Menschen so erklären, wie es damals vom Propheten Mohammed (sav) überliefert wurde. Die Gelehrten jedoch wissen, dass sich die Glaubenslehre im Islam nicht verändert und versuchen diese trotz allen Schwierigkeiten den Mitmenschen näher zu bringen.
Sicherlich, über Allahs Gefolgsleute soll keine Furcht kommen, noch sollen sie traurig sein,
diejenigen, die glauben und gottesfürchtig sind.
Für sie ist die frohe Botschaft im diesseitigen Leben und im Jenseits. Keine Abänderung gibt es für die Worte Allahs. Das ist der großartige Erfolg.
Yūnus / 10-62-64
Fazit
Ich bin schon oft vom Aussehen und den Aussagen von Menschen getäuscht worden und lerne von Tag zu Tag mehr. Ich habe einmal ein Spruch gelesen und seitdem ich das in mein Leben integriert habe, sehe ich immer mehr, welche Menschen vertrauenswürdig sind und welche nicht. Der besagt:
Um zu behaupten, dass du einen Menschen kennst, musst du mindestens eines von den folgenden dreien mit ihm erlebt haben:
1. Du verbringst Tag und Nacht mit ihm/ihr (Ehe).
2. Du machst ein Geschäft mit ihm/ihr.
3. Du gehst mit ihm/ihr gemeinsam auf Reise.
Ich kenne tatsächlich einen Mann, von dem ich ausgegangen bin, dass er sehr gottesfürchtig ist und ich habe ihn geliebt, als wäre er mein Vater. Er und seine Familie sahen nach außen so gottesfürchtig, lieb und vernünftig aus, dass ich mir nicht vorstellen konnte, dass aus dieser Familie etwas negatives herausgehen kann.
Nach einer Erfahrung der oben genannten Punkte musste ich leider feststellen, was für eine schlimmer Persönlichkeit dieser Mensch besitzt. Es hatte mich derart hart getroffen, dass ich nicht mehr wusste, was ich glauben soll und was nicht. Das war mir eine sehr harte aber auch lehrreiche Erfahrung und leider muss ich dazu sagen, dass ich von den ganzen Imamen und den ganzen „gelehrten“ nur maximal eine Hand voll kenne, von denen ich behaupten kann, dass diese wirklich gottesfürchtig sind.
Die Kunst besteht darin, zu erkennen, wie sehr die genannte Person dem Islam im Privatleben folgt, denn am Podium über den Islam und den Pflichten des Muslims zu sprechen kann jeder.