Die Propheten spielen eine zentrale Rolle im Leben eines Muslims und jeder Muslim sollte das Leben des Propheten Muhammed (sav) lernen. Diese Lehre nennt man Sira. Wir müssen Lehren aus seinem Leben ziehen und uns bei unserer Praxis, nach dem Propheten Muhammed (sav) richten.
Als Sīra, verkürzt aus as-Sīra an-nabawīya (arabisch السيرة النبوية ‚die Prophetenbiographie‘), wird eine literarische Gattung der islamischen Geschichtsschreibung bezeichnet, die sich ausschließlich mit dem Leben des Propheten Mohammed befasst.
Wikipedia – as-Sīra an-Nabawīya
Das besondere am Leben des Propheten ist, dass man alle seine Erfahrungen, Taten und Aussagen in alle Abschnitte jedes Menschen adaptierbar sind. Dadurch hat man Trost und Mut bei allen Problemen, mit denen man konfrontiert wird. Aber man hat auch einen Entscheidungshelfer, der nie verfehlt.
Ich werde in diesem Beitrag auf die vier Abschnitte des Lebens des Propheten Muhammed (sav) eingehen, weil ich davon überzeugt bin, dass das die wichtigste Lehre für die heutigen Muslime ist.
Die vier Abschnitte
Es gibt vier bekannte Abschnitte im des Lebens des Propheten Muhammed (sav), wovon einer die aktuelle Lage der Muslime beschreibt. Es ist extrem wichtig, dass dieser Abschnitt identifiziert und danach gehandelt wird. Wenn man zuwider handelt, entstehen extreme Probleme und man schadet allen Muslimen, wenn nicht sogar allen Menschen.
1. Die Geheime Verkündung
Die Geheime Verkündung ist die Zeit, wenn Muslime derart verfolgt werden, dass man als Muslim seines Lebens nicht sicher ist. Es ist vergleichbar mit der Judenverfolgung in Nazi Deutschland. Dort gilt absolute Verschwiegenheitspflicht. Man darf nur mit Menschen, die einem nah stehen und das Verständnis haben, über den Islam sprechen.
2. Die Offene Verkündung
Die offene Verkündung ist die Zeit, in der wir aktuell leben. Das ist die Zeit, wo die Gesellschaft den Islam toleriert und man offen darüber sprechen kann, ohne Angst um sein Leben zu haben. Da jedoch keine islamische Regierung vorhanden ist, lebt man entweder unter Obhut eines Staates (z.B. Deutschland) oder dein Land wurde besetzt (z.B. Türkei). Man muss sich auch entsprechend verhalten und jegliche Art der Gewalt vermeiden.
3. Die Staatsgründung
Die Staatsgründung ist die Stufe, wenn die Muslime ihre eigene Regierung gegründet haben und man in dieser Regierung lebt. Im Leben des Propheten wäre das die Gründung Medinas. Eine Staatsgründung im Islam darf nur durch Frieden geschehen und nicht so blutrünstig wie die ISIS.
4. Die Expansion
Die Expansion ist letzte Stufe und beschreibt den Abschnitt des Lebens des Propheten, wo der Islam Anklang gefunden hat und sich angefangen hat auszubreiten. In der Geschichte wäre das zum Beispiel das Sultanat und das Osmanische Reich.
Wieso ist das wichtig?
In jedem der oben genannten Etappen können Rechtsprechungen stark variieren und man muss sich als Muslim auch entsprechend verhalten. In den ersten zwei Etappen ist es zum Beispiel verboten, gewalt anzuwenden. Es ist sogar verboten, für einen Gegenschlag auszuholen, wenn man aufgrund seiner Religion verprügelt wird.
Diese Tatsachen lernt man aber nur, wenn man sich mit dem Leben des Propheten (sav) beschäftigt. Ansonsten kann es schnell dazu kommen, dass man hasserfüllte Prediger vor sich findet, die dich dazu trimmen, hass und gewalt in dein Herz zu säen. Die Gründung von ISIS und die Terroranschläge haben meist damit zu tun, weil die Muslime sich mit diese Etappen nicht auseinandersetzen und sich im Recht fühlen.
Abgesehen davon, dass Terrorismus und jegliche Art von Gewalt gegenüber unschuldigen Menschen verboten ist, ist die Gründung sowie der ganze Verlauf des Pseudo-islamischen Staates in Syrien ein Paradebeispiel davon, was unwissenheit der islamischen Welt antun kann.
Fazit
Im Islam gilt, dass wenn die Muslime die Prüfung mit der ersten Stufe bestehen, die nächste Stufe von Allah denen geschenkt wird. Wenn man jedoch hochmütig wird, steigt man eine Stufe runter. Nach dem Osmanischen Reich sind die Muslime von der vierten auf die erste Stufe abgestiegen und mittlerweile wieder auf die zweite Stufe aufgestiegen.
Wenn wir nicht weiter aufsteigen, hat das an erster Stelle mit uns selber zu tun. Jeder Muslim muss als ein Individuum sich Wissen aneignen und mit aller Kraft versuchen ein so gutes Vorbild zu sein wie nur möglich. Anders werden wir weiterhin diejenigen in der Gesellschaft bleiben, denen Obdach geboten wird.