Günter Wallraff – Ganz unten

Meine Meinung zum Buch und meine Erfahrung mit Rassismus

    Inhaltsangabe
  1. Worum geht es im Buch?
  2. Was ich gut fand
  3. Was ich nicht gut fand
  4. Hat sich was geändert?
  5. Fazit

Ich habe das Buch gestern zu Ende gelesen und anders als man vermuten würde, bin ich von diesem Werk nicht überwältigt, sondern war der Überzeugung, dass es heute nicht anders läuft.

Worum geht es im Buch?

Günter Wallraff (der Autor) lässt sich dunkle Kontaktlinsen anfertigen und gibt sich als einen Türken (Ali) aus. Um zu sehen ob diese transformation glaubwürdig ist, geht er zunächst in die Kneipe, wo er bis zu diesem Tag ein Stammkunde gewesen ist und macht diverse andere Tests.

Ich habe mir Video Aufzeichnungen gesehen und habe mich echt gefragt wie die Leute nicht erkennen konnten, dass das kein Türke gewesen sein kann.

Jedenfalls bewirbt sich Herr Wallraff in verschiedenen Unternehmen und schreibt seine Erfahrung „als Türke“ auf. Zu seinen Arbeitsplätzen gehören unter anderem:

  • Ein Bauernhof
  • McDonald’s
  • Baustellen
  • Kraftwerke

Was ich gut fand

Natürlich finde ich es gut, dass jemand die rassistischen Äußerungen mal thematisiert und der Welt Öffentlichkeit zeigt, mit was für Sprüchen man als ein Bürger mit Migrationshintergrund hat. Das beschränkt sich jedoch nicht nur auf das Türken-dasein sondern auf alle mit einem Migrationshintergrund.

Auch fand ich gut, wie Herr Wallraff schreibt. Ich habe das Buch gelesen und habe mich gefühlt, als würde ich einen Film schauen. Die Sätze sind super aufgebaut und die Struktur des Buches ist wirklich super. Man kann alle Ereignisse sehr gut mitverfolgen und sich auch hineinversetzen.

Was ich nicht gut fand

Ich fand das schade, dass der Herr Wallraff in diesem Buch sich komplett darauf gestützt hat, dass diese Erfahrungen die Türken machen. Hierbei wird außer Acht gelassen, dass auch die Kosovaren, die Marokkaner und die Kurden genau die selben Erfahrungen gemacht haben.

Die rassistischen Deutschen sind einfach nur alle Ausländer in eine Nationalität am zusammenfassen, aber haben in Wirklichkeit ein Problem mit jedem Südländer.

Was ich noch schlecht fand waren die wertenden Sätze. Um die Stimmung des Lesers weiter aufzuheizen, hat Herr Wallraff bewusst Sätze gebildet, die einen noch mehr in Stimmung bringen sollen. Ich finde jedoch, dass man die Wertung dem Leser überlassen sollte und das Buch so gestalten hätte sollen, dass ebenso der Rassist, aber auch der Ausländer sich das durchlesen und sich eine Meinung bilden kann.

Hat sich was geändert?

Um es in einem Satz zu sagen. Nein es hat sich nichts geändert. Im Jahre 2010, noch vor 10 Jahren habe ich in Kinkartz (Lambertz) gearbeitet und dort Sachen gesehen und Sätze gehört, die nicht so weit entfernt von dem gewesen sind, wie das, was ich in dem Buch gelesen habe.

Deswegen hat mich das auch nicht so mitgenommen. Alles was im Buch so dramatisch dargestellt wird, gibt es heute noch und es hat sich nichts geändert.

Als ich mit „Deutschen“ über dieses Buch gesprochen habe kam immer als Argument: Das war damals 1980 so aber heute nicht mehr. Das hat mir deutlicher aufgezeigt, in was für einer Scheinwelt diese leben. Ich gehe stark davon aus, dass die Deutschen diese Verhältnisse nicht mehr sehen und deswegen denken, dass es so etwas nicht mehr gibt.

Fazit

Das Buch ist eine schöne Ansammlung von dem, was Ausländer in Deutschland über sich ergehen lassen müssen… Aber wen juckt’s? Durch den Zulauf von den ganzen Flüchtlingen haben diese Rassisten noch mehr Sklaven, die sie beschimpfen und durch unmenschlichen Aufgaben bestrafen können.

Falls du das Buch lesen möchtest, sollte dir klar sein, dass du nur Wut und Empörung empfinden wirst und das Buch sich echt lang zieht. Falls du bereits als Ausländer in deutschen Fabriken gearbeitet hast, wird nichts neues für dich dabei sein.

Was mir in diesem Buch am meisten aufgefallen ist, ist dass sich ein Bürger die Mühe macht und die Aufgabe des Staates übernimmt, was von sich behauptet so loyal zu sein.

Themen

Bücher Deutschland Erfahrung Meinung Psychologie Rassismus

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