Der islamische Kalender

Ich habe mal versucht, euch den Islamischen Kalender näher zu bringen und euch die Monate sowie die Festtage aufgelistet.

    Inhaltsangabe
  1. Die Berechnung
  2. Die Monate
    1. Muharram
    2. Safar
    3. Rabīʿ al-awwal
    4. Rabīʿ ath-thānī
    5. Dschumādā l-ūlā
    6. Dschumādā th-thāniya
    7. Radschab
    8. Schaʿbān
    9. Ramadan
    10. Schawwāl
    11. Dhu l-qaʿda
    12. Dhū l-Hiddscha

Wusstet ihr, dass die Muslime einen eigenen Kalender haben, der sich nach dem Mond richtet? Deswegen nennt man ihn auch den Mondkalender.

Der Kalender, der aktuell auf der Welt am meisten genutzt wird, welcher von Januar bis Dezember geht richtet sich komplett nach der Sonne. Deswegen nennt man ihn auch Sonnenkalender.

Der Sonnenkalender berücksichtigt nicht den Mond und der Mondkalender berücksichtigt nicht die Sonne.

In diesem Beitrag möchte ich mehr in den islamischen Kalender eingehen und euch ein paar Sätze über die einzelnen Monate mitgeben…

Die Berechnung

Der islamische Kalender kann nicht kalkuliert werden und ist auf eine Sichtung angewiesen. Das ist gleichzeitig auch eines der schwierigsten Themen aktuell in der islamischen Welt.

Die modernen Muslime haben eine Berechnung gefunden, womit sich die Monate zwar kalkuliert werden können, jedoch immer wieder sich ein bis zwei Tage verziehen können. Da Gott im Koran und der Prophet in seinen Hadithen befiehlt, den Mond zu sichten und es zu verfolgen, kann die mathematische Berechnung nicht für Gottesdienste angewandt werden.

Wer also von euch während dieses Monats anwesend ist, der soll ihn Fasten.

Al-Baqara 2:185

Wenn ihr ihn (den Hilal* des Monats Ramadan) seht, dann fastet, und wenn ihr ihn wieder seht (den Hilal* des Monats Shawwal), dann beendet euer Fasten, und wenn seine Sichtung nicht möglich ist, so vervollständigt den Monat auf 30.

Bukhari, Hadith Nr. 1900

Leider trotzen viele Muslime diesen Vorgaben und machen ihre Gottesdienste nach mathematisch berechneten Kalendern. Dadurch kommt es dazu, dass z.B. viele Muslime an nicht Fasten, obwohl schon der Fastenmonat eingetroffen ist, oder fasten, obwohl Ramadan bereits vorbei ist, oder Bayram feiern, obwohl man sich noch in Ramadan befindet. Alle dieser Fälle sind im Islam inakzeptabel und können unter keinen Umständen toleriert werden.

Die Monate

Genauso wie im Sonnenkalender existieren auch im islamischen Mondkalender 12 Monate. Manche Monate davon nennt man die haram Monate, wo bestimmte Praktiken wie z.B. Krieg verboten sind.

Da der muslimische Kalender ein Mondkalender ist, verschiebt sich der Monatsanfang pro Jahr um elf Tage nach vorn. Im Laufe der Jahre durchläuft der Monat daher alle vier Jahreszeiten.

Muharram

Muharram ist der erste Monat im islamischen Kalender. Der besondere Tag in diesem Monat ist der 10. Muhamrram. Diesen Tag nennt man Ashura. Es ist unter den Muslimen bekannt als der Tag, an dem die Sinnflut zu Noahs Zeit ein Ende fand und Noah wieder auf Land ging. Es ist zudem ein Haram Monat.

Safar

In diesem Monat gibt es keine gesegneten Tage. Aufgrund dessen wird von manchen fälschlicherweise geglaubt, dass das ein Unglücksmonat ist. Dieser Glaube ist unislamisch. Es gibt im Islam kein Unglücksmonat.

Rabīʿ al-awwal

Ist der dritte Monat und in diesem Monat ist laut Überlieferungen der Prophet Muhammed (sav) geboren worden sein. Deswegen versammeln sich die Muslime am 12. des Monats in der Moschee.

Es wird fälschlicherweise angenommen, dass an diesem Tag der Geburtstag des Propheten gefeiert wird und deswegen werden die Muslime vor allem durch die Salafistische Szene stark kritisiert. In Wahrheit jedoch nimmt man den Geburtstag des Propheten nur als Anlass um die Muslime in der Moschee zu versammeln.

Rabīʿ ath-thānī

Dieser Monat ist wie der Monat Safar. Es gibt keine gesegneten Tage aber auch keine Unglückstage.

Dschumādā l-ūlā

Dieser Monat beinhaltet ebenfalls keine gesegneten Tage. Am 22. diesen Monats hat die Kamelschlacht stattgefunden, welches im Endeffekt der Grundbaustein der Schiitischen Rechtsschule ist.

Dschumādā th-thāniya

In diesem Monat gibt es auch keine gesegneten Tage und auch keine Unglückstage.

Dieser Monat ist jedoch der Vormonat der gesegneten drei Monate im Islam. Deswegen werden durch viele Muslime Vorbereitungen bezüglich des Fastens getroffen.

Radschab

Radschab ist der erste Monat der drei gesegneten Monate des Islam und gleichzeitig auch ein Haram Monat. In diesem Monat kann man bereits anfangen zu fasten.

In der ersten Freitagnacht von Radschab feiern Muslime Lailat ar-raghā’ib. Es wird daran geglaubt, dass in dieser Nacht die Gebete eher erhört werden und bereits im Osmanischen Reich wurde eingeführt, dass man in dieser Nacht sich in der Moschee versammelt und gemeinsam betet.

Am 27. diesen Monats hatte der Prophet Mohammed (sav) seine Himmelreise (al-Isra) und das wird ebenfalls als Grund genommen, die Muslime in der Moschee zu versammeln.

Schaʿbān

Dieser Monat ist der zweite zwischen den drei gesegneten Monaten und hat eine Besondere Bedeutung für Muslime, da es der Vormonat von Ramadan ist.

Die Nacht vom 14. zum 15. feiern die Muslime die Lailat al-Barā’a.

Wahrlich Allah steigt in der 15. Nacht vom Scha’ban herab und vergibt jedem Seiner Geschöpfe außer einem Muschrik (Polotheisten) und den Muschaḥin (Streitenden).

Von ibn Majah berichtet /1390

Ramadan

Ramadan mag wohl der bekannteste Monat im Islam sein. Es ist eine Pflicht für jeden Muslim vom 1. bis zum letzten Ramadan Tag zu Fasten.

Der Monat Ramadan (ist es), in dem der Qur´an als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt worden ist und als klare Beweise der Rechtleitung und der Unterscheidung. Wer also von euch während dieses Monats anwesend ist, der soll ihn fasten, wer jedoch krank ist oder sich auf einer Reise befindet, eine (gleiche) Anzahl von anderen Tagen (fasten). Allah will für euch Erleichterung; Er will für euch nicht Erschwernis, – damit ihr die Anzahl vollendet und Allah als den Größten preist, dafür, daß Er euch rechtgeleitet hat, auf daß ihr dankbar sein möget.

Koran: Sure 2, Vers 185

In diesem Monat befindet sich auch der Lailat al-Qadr. Lailat al-Qadr bezeichnet eine Nacht im Ramadan, welches die höhste Stellung im Islam hat und in welchem alle Gebete erhört werden.

Im Namen des barmherzigen und gnädigen Gottes. Wir haben ihn (d.h. den Koran) in der Nacht der Bestimmung herabgesandt. Aber wie kannst du wissen, was die Nacht der Bestimmung ist? Die Nacht der Bestimmung ist besser als tausend Monate. Die Engel und der Geist kommen in ihr mit der Erlaubnis ihres Herrn hinab, lauter Logos(wesen). Sie ist (voller) Heil (und Segen), bis die Morgenröte sichtbar wird (w. aufgeht).

Sure 97, Verse 1–5

Abu Hurayra (möge Allah mit ihm zufrieden sein) überlieferte, dass der Prophet (Allah segne ihn und schenke ihm Heil) sagte: „Wer in der Nacht der Bestimmung (Laylat al-Qadr) aus Glauben und Aufrichtigkeit heraus betet, dessen vorangegange Sünden werden ihm vergeben.“

Bukhari und Muslim

Abu Sa‘id al-Khudri (möge Allah mit ihm zufrieden sein) überlieferte, dass der Prophet (Allah segne ihn und schenke ihm Heil) ebenso sagte: „Sucht sie an den letzten zehn Tagen in den ungeraden Nächten.“

Bukhari und Muslim

Schawwāl

Dieser Monat beginnt mit dem sogenannten Zuckerfest (ʿĪdu l-Fitr). Nach ʿĪdu l-Fitr hat man die Möglichkeit, noch einige Tage zu fasten, um den Ramadan gewissermaßen zu verabschieden.

Dhu l-qaʿda

Dhu l-qaʿda ist der vorletzte Monat im Islamischen Kalender und beinhaltet keine Gesegneten Tage. Auch hier gibt es keine Unglückstage.

Dhū l-Hiddscha

Dhū l-Hiddscha ist der letzte Monat und gleichzeitig auch der Monat der Hajj (Pilgerfahrt). Die Hajj wird vom 8. bis zum 13. Dhū l-Hiddscha durchgeführt.

In diesem Monat ist ebenfalls das Opferfest (Eid ul-Adha), welches am 10. Dhū l-Hiddscha gefeiert wird.

Themen

Fasten Freitag Hajj Islam Kalender Leben Ramadan Religion

Beitrag teilen

WhatsAppen

Folgen Sie uns