Wenn heutzutage der Begriff Terrorismus fällt, sehen die meisten Menschen einen Bärtigen arabischstämmigen Mann vor den Augen. Das ist auch nicht unbegründet, sondern hat damit zu tun, dass die Menschen darauf getrimmt werden, dass Gewalt nur vom Islam ausgehen kann.
Gewalt im Islam
Im Islam ist die Gewalt gegenüber allen Menschen, die nicht mit einer gezogenen Waffe vor euch stehen verboten! Kein Muslim ist berechtigt, gegenüber seinen Kindern, seiner Frau oder seiner Haushaltshelferin Gewalt auszuüben.
Der Islam ist gegenüber den Anders-Glaubenden viel sensibler und verbietet sogar jeglichen Schmach gegenüber fremden Religionen und Glaubensrichtungen.
Und schmäht nicht diejenigen, die sie außer Gott anrufen, damit sie nicht in Übertretung ohne Wissen Gott schmähen!
al-Anʿām – 108
Wir haben jetzt gesehen, dass jegliche Gewalt gegenüber allen unschuldigen Menschen verboten ist. Kann es dennoch sein, dass der Islam, das Töten von unschuldigen Menschen gebietet? Wir schauen in den Koran und lesen:
Wer ein menschliches Wesen tötet, ohne (daß es) einen Mord (begangen) oder auf der Erde Unheil gestiftet (hat), so ist es, als ob er alle Menschen getötet hätte. Und wer es am Leben erhält, so ist es´, als ob er alle Menschen am Leben erhält.
al-Māʾida / 5 – 32
Jetzt werden einige sagen: Ja. Alles schön und gut. Was ist denn mit Ehrenmord im Islam? Denkt bloß nicht, dass das Thema in der heutigen Zeit, wo so viele Informationen zur Verfügung stehen wie nie zuvor keine Rolle mehr spielen würde.
Als ich mit meiner Frau die Islamische Trauung gemacht habe ist tatsächlich jemand auf mich zugekommen und mich gefragt: Wie ist das denn eigentlich mit Ehrenmord, falls deine Frau dich verlassen möchte? Ich musste ihr erklären, dass das keine Rolle spielt, da dieses Geschehen bei manchen Familien Tradition ist und nicht in meiner Familie. Zudem musste ich auch klar machen, dass so etwas in meiner Religion weder akzeptiert noch toleriert wird.
Chansa berichtet,daß ihr Vater sie gegen ihren Willen (mit jemandem) verheiratete als sie thaijib (d.h. verwitwet oder geschieden) war. Da kam sie zu Allahs Gesandten, und er erklärte die Ehe für ungültig.
(Chansa; Buchari)
Jetzt werde ich ein Thema in die Hand nehmen, was heutzutage sehr Fehlinterpretiert wird und auch sogar im Duden falsch beschrieben wird.
Jihad
Wir suchen mal im Internet nach diesem Begriff und schauen uns einmal an, womit wir konfrontiert werden…
Der Begriff Dschihad bezeichnet im religiösen Sinne ein wichtiges Konzept der islamischen Religion, die Anstrengung/den Kampf auf dem Wege Gottes. Etymologisch steht er für eine auf ein bestimmtes Ziel gerichtete Anstrengung. Im Koran und der Sunna bezeichnet dieser Begriff primär militärischen Kampf.
Wikipedia – Dschihad
Substantiv, maskulin – a. oft als „Heiliger Krieg“ bezeichneter …b. zu den muslimischen Grundpflichten gehörendes …
Duden – Jihad
Mehrdeutige Verse im Koran
Im Koran Kommt das Wort Jihad/Cihad/Cehd oft vor. Man muss hierzu auch erwähnen, dass im Koran eindeutige und mehrdeutige Verse existieren. Eindeutige (Muhkem) Verse sind so zu verstehen, wie man es auf arabisch versteht. Mehrdeutige Verse (Mutashabih) sind die Verse, die nur von hohen Gelehrten interpretiert und gedeutet werden können.
Er ist es, Der das Buch (als Offenbarung) auf dich herabgesandt hat. Dazu gehören eindeutige Verse – sie sind der Kern des Buches – und andere, mehrdeutige. Was aber diejenigen angeht, in deren Herzen (Neigung zum) Abschweifen ist, so folgen sie dem, was davon mehrdeutig ist, im Trachten nach Irreführung und im Trachten nach ihrer Mißdeutung. Aber niemand weiß ihre Deutung außer Allah.
Āl ʿImrān / 3 – 7
Wie Allah es bereits deutlich beschrieben hat, sind nur die Menschen, die eine böse Absicht hegen, damit beschäftigt, diese Mehrdeutigen Verse zu missdeuten, um dem Islam zu schaden, oder Ihre Taschen durch Clickbait-Beiträgen zu füllen.
Der Jihad
Jihad bedeutet, die Anstrengung, der Hustle, der Struggle, um ein Ziel zu erreichen. In der Islamischen Terminologie bedeutet es, den Islam so weit wie möglich zu bringen. Im Islam ist von unterschiedlichen Stufen des Jihads die Rede.
Krieg zu führen ist als kleiner Jihad und der Kampf mit dem Ego als die schwierigste Stufe des Jihads beschrieben. Deswegen hat der Prophet Muhammed (sav), auf dem Rückweg von einem Krieg gesagt:
Wir sind vom kleinen Jihad wieder beim großen Jihad angekommen.
Acluni – Keshful Hafâ 1-424
Jedem Muslim ist dazu verpflichtet, den großen Jihad anzugehen und sein Ego zu bändigen. Hierzu gehört, eine Gedulds Stufe und nächstenliebe aufzubauen, wie der Prophet Muhammed (sav). Wir als Muslime müssen eigentlich so beschäftigt damit sein, den Islam zu lernen, dass wir nicht einmal auf die Gedanken kommen können, irgendwem weh zu tun.
Fazit
In diesem Beitrag wollte ich nur noch einmal darauf eingehen, dass Gewalt im Islam niemals toleriert wurde und niemals toleriert werden wird. Bitte versteht das nicht falsch. Verstehst diesen Blogbeitrag nicht als eine Antwort auf die Massenmedien, weil ich weder mit den Personen, die in den Mainstream Medien gezeigt werden zu tun habe, noch mich mit deren Ideologien identifizieren kann.
Uns Muslimen ist auch bekannt, dass auch andere Religionen wie das Christentum oder das Judentum Anhänger und auch Führer haben, die jegliche Grenzen von Menschenrecht und Achtung sprengen.
Das ist uns schon alles klar, jedoch empfinden wir nicht das Bedürfnis, jedes Mal aufzuschreien, wenn ein Verrückter aus der Masse hervorsticht.
Denn wir wissen ganz genau, wie diese Taten der ganzen Gemeinschaft und der Religion schadet. Auch wenn wir nicht unterstützen, dass weltweit Menschen gemordet und massakriert werden…
… müssen wir alle etwas gegen den Hass und die Intoleranz tun. Das geht nur gemeinsam. Alleine werden wir kläglich scheitern.
